
Bauen mit Holz im Ökovergleich
Holz: Baustein konsequenter Klimaschutzstrategien
Der bei der heurigen UN-Klimakonferenz in Warschau vorgestellte Klimaschutzindex hat einmal mehr gezeigt: Österreich schneidet mäßig ab und hat Aufholbedarf, insbesondere im Bereich der CO2-Emissionen und der Klimaschutzpolitik.
Dennoch spielt in der heimischen Klimaschutzpolitik Bauen mit Holz bislang kaum eine Rolle, obwohl der Wohnbau generell enorme Zuwächse verzeichnet. Dieses Potential muss von den Verantwortlichen stärker genutzt werden.
Holzbauten verursachen über ihre gesamte Lebensdauer gesehen deutlich weniger CO2 als Gebäude aus herkömmlichen Baumaterialien und können daher einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten. In Österreich wird den Klimaschutz-Potentialen des wachsenden Segments Holzbau noch kaum Rechnung getragen.
Gebäude sind für rund ein Drittel unseres gesamten Energie- und Ressourcenverbrauchs verantwortlich.
Um die tatsächlichen ökologischen Auswirkungen von Gebäuden gesamthaft beurteilen zu können, rücken Lebenszyklusbetrachtungen immer mehr in den Fokus.
Diese berücksichtigen neben dem Energiebedarf während der Nutzung auch den Primärenergieaufwand für Herstellung, Instandsetzung und Rückbau. Holzgebäude schneiden in solchen Lebenszyklusbetrachtungen in der Regel deutlich besser ab als Bauten aus herkömmlichen Materialien wie Ziegel oder Beton. Das liegt vor allem an der vergleichsweise geringen Energiemenge, die zur Herstellung von Holzbauprodukten benötigt wird sowie an den Verwertungsmöglichkeiten am Ende der Nutzungsdauer.
Das Holzland Österreich täte gut daran, Weichenstellungen zur Forcierung des Holzbaus jetzt entsprechend vorzunehmen. Denn die Nase vorn zu haben und das Know-how im Holzbau weiter auszubauen, kann Österreich nicht nur im Klimaschutz weiterbringen, sondern dem Land auch langfristig entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Gerade Österreich, das einen Waldanteil von 48 Prozent hat, verfügt hier über große Möglichkeiten, die noch nicht entsprechend ausgeschöpft werden. Seit mehreren hundert Jahren werden die Wälder hierzulande nachhaltig bewirtschaftet. Sie sind als intakte Ökosysteme erhalten und eine verlässliche Rohstoffquelle. Jährlich wächst mehr Holz nach als genutzt wird.
Das Potential für eine verstärkte Bauholznutzung ist vorhanden, ohne dabei an die Grenzen der nachhaltigen Rohstoffverfügbarkeit zu gelangen. Weniger als ein Drittel des jährlichen Holzzuwachses würde nämlich bereits ausreichen, um das Volumen aller österreichischen Hochbauvorhaben eines Jahres in Holz zu errichten.
Dem intensiveren Einsatz von Holz als Baustoff steht also nichts im Wege – im Gegenteil, um den Gebäudebereich fit für die Zukunft zu machen, wird an Holz kaum ein Weg vorbeiführen.
Literaturhinweis:
Bauen mit Holz im Ökovergleich. Klimaschutz durch Gebäude aus Holz, hrsg. von proHolz Austria, 2013
Die Broschüre kann kostenlos bei proHolz Tirol bezogen werden.