Spatenstich für neues Holzkompetenzzentrum
Tirol setzt mit Holzkompetenzzentrum Holzbau ein Zeichen
Höchstqualifizierte Fachkräfte sind für die heimische Holzwirtschaft von zunehmender Bedeutung, entsprechende Ausbildungsstätten bilden dafür die Voraussetzung. Durch eine beispielhafte Vernetzung von Land Tirol, Universität Innsbruck, der Landesinnung Holzbau, dem Wirtschaftspartner Hundegger Maschinenbau AG und proHolz Tirol entsteht nun in Absam ein Holzkompetenz-Zentrum. Architekt Horst Parson wurde eingeladen, ein neues, zweigeschossiges Gebäude in Holz-Mischbauweise zu entwickeln, dessen Kernstück eine vollautomatische Abbundanlage bilden wird. Am 10. November 2014 fanden nun die Vertragsunterzeichnung und der Spatenstich für dieses richtungweisende Projekt statt.
„Die Ausbildung von Architektur- und Bauingenieurstudenten für den Ingenieurholzbau und die Ausbildung von Nachwuchs für das Zimmererhandwerk können in Zukunft auf höchstem technischem Niveau an einem gemeinsamen Ort stattfinden. Sinnvollerweise haben sich die oben genannten Partner darauf geeinigt, zukünftig noch stärker zusammen zu arbeiten“, so Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Das Kernstück hierfür bildet eine com-putergesteuerte Abbundanlage, wie sie in modernen Holzbaubetrieben zum Einsatz kommt. Auf solchen Anlagen werden Holzbalken oder großformatige Holzplatten, wie sie die heimische Säge- und Holzindustrie produziert, computergesteuert nach vorgegebenen Plandetails zu maßgeschneiderten Bauteilen mit teilweise bereits vollständig ausgeformten Verbindungsdetails
oder Tür- sowie Fensterausschnitten vorgefertigt. „Die Abbundanlage in Absam weist nur einen kleinen Unterschied auf: sie ist speziell auch für Forschungsaktivitäten ausgestattet und wird kontinuierlich vom Partner und Hersteller Hundegger Maschinenbau AG entsprechend den aktuellsten Entwicklungen adaptiert. Die grundlegenden finanziellen Mittel für die Anschaffung dieser Anlage stammen aus Fördermitteln des Holzbaulehrstuhls an der Universität Innsbruck“, bemerkt die Vizerektorin der Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler.
Dank der tatkräftigen Unterstützung durch das Land Tirol werden nun an der Fachberufsschule für Holztechnik in Absam nach Plänen des vielfach ausgezeichneten Architekten Horst Parson eine Halle sowie zugehörige Schulungsräume für diese Abbundanlage gebaut. Die erdberührten Bauteile werden herkömmlich in Beton gefertigt, freiliegende Außenwände, die hochbeanspruchte Zwischendeckenkonstruktion sowie die darauf situierten Schulungs-räume werden in zeitgemäßer und energetisch hochwertiger Holzbauweise ausgeführt. Das Gebäude, in die das Land rund 2,8 Mio. EUR investiert und von heimischen Firmen errichten lässt, entsteht auf einer Grundfläche von 17 mal 37 Metern. Die Maschinenhalle selbst hat eine Höhe von ca. 6 Metern. Der Wert der von der Firma Hundegger gemeinsam mit der Universität eingebrachten Maschine beträgt über EUR 400.000.
„Es haben bereits weitere Bildungsinstitutionen Interesse bekundet, künftig für ihre Ausbildungsangebote dieses Holzkompetenz-Zentrum nützen zu wollen. Dieser Ausbildungsort wird sicher Ausstrahlung weit über Tirol hinaus haben. proHolz Tirol wird die Partner, wie bereits bei der Vorbereitung der Kooperation, auch in Hinkunft bei der „Bespielung“ mit seinem großen Netzwerk unterstützen“, freuen sich Holzbauinnungsmeister Simon Kathrein sowie Karl Schafferer und DI Rüdiger Lex von proHolz Tirol.
Bild v.l.n.r.:
Anton Kraler vom Holzbaulehrstuhl an der Universität Innsbruck, Holzbauinnungsmeister Simon Kathrein, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Karl Schafferer und Rüdiger Lex von proHolz Tirol freuen sich nach erfolgter Vertragsunterzeichnung und Spatenstich über die bauliche Umsetzung des künftigen Kompetenzzentrum Holzbau an der Fachberufsschule für Holztechnik in Absam. Hier werden künftig Studenten des Architektur- und Bauingenieurwesens, Zimmererlehrlinge und weitere am Holzbau Interessierte auf aktuellstem technischen Niveau an einer computergesteuerten Abbundanlage geschult, die insbesondere auch dem Holzbaulehrstuhl zu Forschungszwecken zur Verfügung steht.